Eine Krise jagt die andere, ob es um eine Pandemie, Chipmangel oder Lieferengpässe geht, es betrifft immer die Unternehmen und deren Liquidität. Da die Liquiditätssicherung eines der wichtigsten Ziele der Unternehmensführung ist, sollte das Liquiditätsmanagement entsprechende Beachtung finden. Ein Teil davon ist die Liquiditätsplanung und diese ist eigentlich keine „Raketenforschung“, sie stellt erwartete Auszahlungen und Einzahlungen gegenüber, also alle Geldflüsse.
Mittel bis langfristig erhöhen Unternehmen ihre Lagerbestände um für die Zukunft gewappnet zu sein. Für die Liquiditätsplanung bedeutet das eine höhere Kapitalbindung und erhöhte Kosten (z.B. für Lagerflächen, Transport, Personal). Daneben beschleunigt die Pandemie die digitale Transformation, infolgedessen die Unternehmen oft höhere Kosten bzw. Investitionen tätigen müssen als ursprünglich geplant.
Viele Fixkosten haben genaue Auszahlungszeitpunkte wie beispielsweise Löhne und Gehälter sowie Sozialversicherungsbeiträge, Umsatzsteuer, Versicherungen, Beiträge und Kredittilgungen, um nur einige zu nennen. Diese Auszahlungstermine stehen fest und lassen sich leicht erfassen. Andere unerwartete Kosten, beispielsweise Rückzahlungen von Soforthilfen durch Bund und Länder sind meist langfristiger Natur, sind aber ebenfalls zu berücksichtigen. Ebenso die steigenden Energiekosten und deren Entwicklung.
Bei den Einzahlungen ist es nicht immer so einfach, aber anhand der vereinbarten Zahlungsziele und den Erfahrungen des Zahlungsverhalten der Kunden, lassen sich trotzdem die Einzahlungen ohne allzu große Schwierigkeiten ermitteln. Eine zu optimistische Planung der Kundenzahlungen stellt ein Risiko dar, daher sollten Sie einen gewissen Sicherheitspuffer einbauen.
Wenn alle Daten erfasst sind, kann der Endstand der flüssigen Mittel zum Monatsende dargestellt werden. Die Liquiditätsplanung sollte jedoch nicht nur einmalig erstellt werden, sondern am besten monatlich (rollierend) angepasst werden.
Die so erstellten Liquiditätsplanungen sind nicht nur sehr wichtig, um eine Zahlungsunfähigkeit zu vermeiden, sondern können auch Kosten sparen. Vermeiden Sie Konto-Überziehungen und behalten Sie die eingeräumte Kreditlinie im Auge. Damit sparen Sie im wahrsten Sinne des Wortes bares Geld. Außerdem können Sie durch die Vorausschau mögliche Handlungsfelder entdecken und gegensteuern. Am Ende haben Sie hiermit ein Tool, das Ihre aktuelle Liquiditätssituation darstellt.
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