Eine Strategie ist nicht nur etwas für Konzerne oder große Unternehmen, wie man vielleicht vermutet. Auch für kleine und mittlere Unternehmen lohnt es sich eine Strategie auszuarbeiten.
Aber wie hängen Strategie und Controlling zusammen? Ganz einfach.
Stellen Sie sich vor, Sie wären Expetitionsleiter am Kilimandscharo und hätten den Auftrag eine Gruppe unbeschadet zum Gipfel zu bringen. Um diese Aufgabe zu bewältigen, gäbe es mehrere Möglichkeiten: Sie könnten zum einen die kürzeste Route wählen und Ihre Helfer anweisen keine Meter davon abzuweichen.
Die andere Möglichkeit wäre, sich vorab über mögliche Unwägbarkeiten und Risiken wie etwa Steinschlag oder Schlechtwetterfronten schlauzumachen. Beispielsweise mithilfe von Wetterkarten oder durch Gespräche mit Einheimischen. Diese Informationen lassen Sie dann in Ihre Routenplanung mit einfließen. Idealerweise legen Sie sich dann noch eine „Plan B“ zurecht, falls sich unterwegs etwas an den Rahmenbedingungen – die Sie natürlich ständig im Auge behalten – ändern sollte. Genau das ist die Aufgabe des strategischen Controllings: Probleme und Zielabweichungen bereits weit im Vorfeld zu erkennen, bevor sie eintreten. Dann heißt es nämlich rechtzeitig, wenn überhaupt „Gewitter im Anmarsch …“
Sie sehen also, Controlling und Unternehmensstrategie sind sehr eng miteinander verknüpft. Das strategische Controlling unterstützt die Geschäftsleitung mit Informationen für langfristige und weitreichende Entscheidungen. Es betrachtet das Umfeld eines Unternehmens sowie die Potenziale, Stärken und Schwächen im Unternehmen selbst. Außerdem prüft es, ob die gewählte Unternehmensstrategie auch zum Erfolg führt. Mit dem strategischen Controlling sind vielfältige Aufgaben verbunden, damit es für das Management die richtigen Informationen ermittelt, aufbereitet und zur Verfügung stellt. Aber bevor eine neue Strategie ins Leben gerufen wird, sollte die aktuelle Situation des Unternehmens erst einmal ausgiebig durchleuchtet werden. Dabei hilft der „Controller-Werkzeugkasten“ mit seinen vielfältigen Tools.
Hier eine kleine Auswahl:
Stärken-Schwächen-Analyse
Wie zu erwarten, geht es hierbei um die Stärken und Schwächen des Unternehmens. Diese werden mit den wichtigsten Konkurrenten verglichen und grafisch aufbereitet.
SWOT-Analyse
Bei SWOT handelt es sich um die Anfangsbuchstaben von Strenghts (Stärken), Weaknesses (Schwächen), Oppportunities (Chancen) und Threats (Gefahren). Die SWOT-Analyse hilft, die aktuelle Situation des Unternehmens zu analysieren und eine entsprechende Strategie für die Zukunft daraus abzuleiten. Vereinfacht dargestellt kann die SWOT-Analyse als Tabelle mit 4 Feldern verstanden werden:
Portfolio Analyse oder Vier-Felder-Matrix
Bei der Portfolio Analyse geht es um das zu erwartende Marktwachstum sowie dem eigenen relativen Marktanteil.
Die Vier-Felder-Matrix wie sie auch genannt wird, nutzen Unternehmen um ihre strategische Planung festzulegen, indem sie ihr Portfolio unter die Lupe nehmen. So kannst geprüft werden, welche Produkte gut auf dem Markt positioniert sind, in welchen mehr oder weniger investieren werden sollte, oder ob ein Produkt ggf. abgeschafft werden muss.
Die Matrix ist eine Entscheidungshilfe, mittels derer für jedes Produkt des Unternehmens eine passende Strategie ausgearbeitet werden kann. Sind alle Produkte in der Matrix eingeordnet, so hat das Unternehmen eine simple aber aussagekräftige Übersicht über sein Angebot.
Frühwarnsysteme
Ein Frühwarnsystem ist so etwas wie das Radar eines Unternehmens. Es scannt die Märkte und das restliche Umfeld nach wichtigen Veränderungen ab, analysiert diese und stellt die Informationen der Unternehmensführung zur Verfügung.
Man unterscheidet 3 Generationen von Frühwarnsystemen:
- Frühwarnsysteme der ersten Generation bestehen aus Planungshochrechnungen.
- Die zweite Generation der Frühwarnsysteme ist durch Festlegung und Interpretation aussagekräftiger Indikatoren in ausgewählten Beobachtungsbereichen gekennzeichnet.
- Mit der dritten Generation soll ein strategisches Radar in Form von schwachen Signalen für die Entscheidungsträger zur Verfügung gestellt werden.
Wie und wo ein Frühwarnsystem aufgebaut und eingesetzt wird, kommt ganz auf den Einzelfall an.
Dies war nur eine kleine Auswahl an Werkzeugen aus dem Controller-Werkzeugkasten, doch die Erfahrung zeigt, dass Unternehmen, die noch nie eine umfängliche Unternehmens-strategie entwickelt haben noch ein vollwertiges Controlling nutzen, hiermit Probleme haben. Es empfiehlt sich daher, bei der erstmaligen Planung einen Experten hinzuzuziehen.
Aber zurück zur Eingangsfrage, die da lautet „Ist Strategie und Controlling eine Erfolgsformel?“ Die Antwort ist ein klares JA, denn die Formel lautet: „Strategie plus Controlling gleich ERFOLG“.
In diesem Sinne wünsche Ich Ihnen allen viel Erfolg.